..

1982-1990

1983 war das Jahr des 75. Jubiläums der Feuerwehr Tornesch-Ahrenlohe.

Die Festzeitschrift wurden von den Kameraden Wilhelm Nobitz, Walter Münster, Herbert Hatje und Hermann Früchtenicht verfasst. Ein wesentlicher Bestandteil des Festes war der 10 Km Feuerwehrmarsch der Kreise Pinneberg und Steinburg. Dieser Marsch findet schon seit Jahren im Wechsel in dem jeweiligen Kreisgebiet statt.

Das Festprogramm sah wie folgt aus:

Freitag, 9. September:
    Bernd’s Disco für die Jugend
Samstag, 10. September:
    Geräteschau der Freiwilligen Feuerwehren Tornesch, Reithalle am Denkmal
    Einsatzübung der Tornescher Wehren anschl. Kommers im Krögers Gasthof
    und am Abend der Festball im Krögers Gasthof mit Happy-Sound-Orchester             aus Elmshorn
Sonntag 11. September:
    Kreisfeuerwehrmarsch

Am Samstagmorgen wurde von den Abordnungen beider Wehren ein Kranz am Ehrendenkmal auf dem Friedhof in Tornesch niedergelegt. Dieses wurde zu Ehren der Gründer der Wehr , der im Kriege verstorbenen und der verstorbenen Kameraden gemacht.
Der Festball am Samstagabend war ein großer Erfolg, 254 Besucher konnte man an diesem Abend zählen. Die Eintrittskarten waren auch zugleich ein Los, für die zum Teil gespendeten Gewinne der Tornescher Geschäftsleute. Es wurde bis kurz vor 3 Uhr am Sonntag morgen gefeiert.
Bereits 3 ½ Stunden später waren die Kameraden wieder auf den Beinen um den Kreisfeuerwehrmarsch vorzubereiten. Dazu gehörten die Verkehrsregelung, Parkplatzeinweisung und Einrichtung der Kontrollpunkte. Weiterhin musste am Ziel für Frühstück und Erfrischungen gesorgt werden. An diesem Marsch , es war bereits der 13. Marsch, nahmen 124 Gruppen teil.

Im Jahre 1984 wurde der Wehr die Schulräume der Alten Ahrenloher Schule zur Verfügung gestellt. Die letzte Nutzung als Jungendtreff hatte Ihre Spuren hinterlassen. Die Wehr entschloss sich die Renovierung in Eigenleistung zu erbringen, lediglich die Materialen gingen zu Lasten der Gemeindekasse.
Am 6. Oktober, Tag des Erntedankfestes, wurde die Wehr zu einem Großfeuer gerufen. Es brannte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Jan Ramcke vormals Ernst Meyer im „Ortsteil“ Rugen Ranzel., Alte Bundesstrasse 14, bei der Müllverbrennung. Trotz schnellem Einsatz der Wehren Ellerhoop, Kummerfeld, Pinneberg, Esingen und Ahrenlohe konnten einen Totalschaden nicht verhindern.
Die Wehren waren mit 11 Fahrzeugen und rund 100 Feuerwehrleuten vor Ort.
Bei Alarmierung befanden sich nicht nur die Tornescher Feuerwehrleute auf dem Erntedankfest, sondern auch die Besitzer des Hofes.
Auf der Jahreshauptversammlung 1985 wurde von der Firma AEG in Wedel ein Funkgerät „FUGI 7“ für den 4 Meter Band Bereich zur Verfügung gestellt. Der Kamerad Manfred Irgens hatte dieses möglich gemacht.

Am 12. Mai 1985 war es nun soweit. Ein langgehegter Wunsch ging in Erfüllung. Nach sechsmonatiger Renovierungszeit wurde der neue Schulungsraum eingeweiht. Die Nutzung wurde möglich, da die CDU Mehrheitsfraktion, bei Enthaltung der SPD Fraktion, die Nutzung für die Feuerwehr beschloss. Frühere Anträge auf Schaffung eines Schulungsraum wurde aus Kostengründen nicht durchgeführt. Somit wurde nach wie vor im Krögers Gasthof die Dienstabende und Schulungen durchgeführt. Für die Renovierung der Räumlichkeiten benötigten die Kameraden 1219 Arbeitsstunden.

An den Vorbereitung und Feierlichkeiten zur 700 Jahrfeier der Gemeinde Tornesch nahmen die Kameraden tatkräftig teil.

In diesem Jahr beschloss der Vorstand, das die Wehr nicht über 48 Kameraden hinaus wachsen soll und das keine Anträge der Kameraden auf Freistellung vom Wehrdienst mehr befürwortet werden.

1986 begann das Jahr, wie bisher auch, mit der Preismaskerade. Erstmalig wurde aus Kostengründen keine Musikkapelle bestellt, sondern ein Disk-Jockey.

Die Fahrradorientierungsfahrt des Kreisfeuerwehrverbandes fand am 8. Juni in Sestermühe statt. Eigens dafür und für weitere Ausfahrten hatten die Kameraden ein Zehnertandem aufgekauft. Dieses wurde kurzfristig aufgearbeitet und hielt mehr oder weniger diese Orientierungsfahrt durch. Leider war die Reparaturanfälligkeit sehr groß und das Zehnertandem kam kaum wieder zum Einsatz.

Am 8. September 1986 gab der Wehrführer den Beschluss bekannt die Preismaskerade , mangels Beteilung , u.a. auch der aktiven Kameraden, einzustellen.

Im Jahre 1987 fand die Wahl zum Gemeindewehrführer statt.
Es gab aus jeder Wehr jeweils ein Bewerber. Für Ahrenlohe Gerhard Eggers als stellvertretender Gemeindewehrführer und für Esingen Gustav Adolf Bätje.
Wahlberechtigt waren an diesem Abend 113 Feuerwehrleute, davon war die Ahrenloher Wehr komplett mit 48 Kameraden angetreten.
Was keiner für möglich hielt, der Kamerad Gerhard Eggers gewann die geheime Wahl und wurde neuer Gemeindewehrführer. Erstmalig war jetzt ein Ahrenloher Feuerwehrmann Gemeindewehrführer.
Am Sonntag den 7. August 1988 heulten die Sirenen. Großfeuer bei der Müllverbrennung im Hasenkamp hieß es. Es brannte ein großer Müllhaufen. Das Löschen gestaltete sich sehr schwierig, da der brennende Müllhaufen mittels Radlader auseinandergefahren werden musste. Erst dann war ein gezieltes und erfolgreiches Löschen möglich.
Der Festausschuss hat sich zum Kameradschaftsabend, am 3. September 1988, der Aktiven etwas besonderes einfallen lassen.
Als Saaldekoration wurde das Emblem „ Löschen, Retten, Bergen, Schützen“ in der Größe von ca. 2 x 2 Meter aus frischen Rosen dargestellt. Dieses wurde vom damaligen Festausschuss unter Leitung von Claus-Berthold Eggers in seiner Baumschule in Handarbeit dargestellt. Da es sich um frische Rosen handelte war am Kameradschaftsabend der ganze Saal in einem Rosenduft gehüllt.

Dienstag 24. Januar 1989, 14.13 Uhr, es brannte bei der Feuerwehr. Im Dachgeschoss der Alten Ahrenloher Schule war ein Feuer ausgebrochen. U. a. wohnte in diesem Gebäude der Gerätewart Horst Lolies mit seiner Familie. Das Feuer wurde durch einem Kurzschluss in der Tiefkühltruhe ausgelöst.
Durch das schnelle und umsichtige Arbeiten beider Ortswehren, unter zu Hilfenahme der Uetersener Drehleiter konnte das Feuer eingedämmt und gelöscht werden. Dank des wachsamen Hundes der Familie wurde die schlafende Ehefrau des Kameraden rechtzeitig geweckt und kam ohne Schaden aus der brennenden Wohnung. Die Wohnung und das Haus konnten gerettet werden, doch war die Wohnung aufgrund des Wasserschadens unbewohnbar.
Auch wurde die Erdgeschosswohnung von der Familie Haack in Mitleidenschaft genommen.
Schnelle Hilfe für die obdachlos gewordene Familie Lolies, 4 Personen mit Hund, gefunden.
Kurzentschlossen zogen Sie in die Schulungsraum der Feuerwehr in der Alten Ahrenlohe Schule ein. Denn dieser Teil war vom Feuer verschont geblieben.
Jetzt zog die Feuerwehr, zur Schulung, wieder im Krögers Gasthof ein.
Die Renovierungsarbeiten an der Alten Ahrenlohe Schule gingen voran. Bereist am 20. Juni 1989 konnte Richtfest gefeiert werden. Wie der Bürgermeister Roland Krügel in seiner Ansprache mitteilte, ist dieses ein Richtfest welches sich keiner wünscht. Die Schule ist jetzt 251 Jahre alt und war bereits zum drittenmal abgebrannt. Die Bauarbeiten sollen im Herbst beendet sein, damit die Familie Lolies dann wieder in Ihre Wohnung einziehen kann.
An einem sehr heißen Sommertag, den 22. Juli 1989 um 3.15 Uhr, kam es nach einem Blitzschlag zum nächsten Großfeuer. Der reetgedeckte Hof des 80jährigen Willi-Ernst Eggers brannte in voller Ausdehnung. Es war eines der ältesten Gebäude in der Gemeinde, erbaut 1665.
Trotz der eingesetzten Wehren aus Tornesch und der Drehleiter aus Uetersen konnte ein totales ausbrennen nicht verhindert werden. Dank massiven Wassereinsatz konnte die benachbarten, reetgedeckte Häuser vom Feuer durch Funkenflug verschont werden. Die Löscharbeiten gingen bis ca. 10.00 Uhr am Vormittag,
Am selbem Tag um 14.00 Uhr war die Wehr wieder gefordert. Die langgeplante Ausfahrt nach Friedrichstadt sollte nun losgehen. Dieses war geplant mit Grachtenfahrt, Stadtführung, einem guten Essen und anschließendem Tanzvergnügen. Da nach dem Abendessen die Kondition der Kameraden langsam nachließ, hatte der Wehrführer auch keine Probleme um 24.00 Uhr die Kameraden zur Rückfahrt zu bitten. Kaum hatte der Bus Friedrichstadt verlassen schliefen auch schon ein Großteil der Kameraden, da Sie zum Teil über 30 Stunden für bzw. mit der Feuerwehr unterwegs waren.
Nachdem die Familie Lolies nach einem nicht ganz einfachem dreiviertel Jahr wieder in Ihrem Wohnung einziehen konnte, fanden ab November 1989 die Schulungen und Dienstbetrieb wieder in der Alten Ahrenloher Schule statt.
Die Gerätehäuser platzten mittlerweile aus allen Nähten. Die Bemängelungen der Feuerwehrunfallkasse machten Handeln der Gemeinde notwendig, damit nicht die Gerätehäuser aufgrund der Unfallgefährdung stillgelegt werden mussten. Deshalb beschäftige die Diskussion um die Erweiterung der Gerätehäuser nicht nur die Feuerwehren innerhalb der Gemeinde. Es wurde auch eine gemeinsame Wache beider Wehren in Erwägung gezogen, der Standort sollte an der Ahrenloher Straße in der Höhe der damaligen DEA Tankstellen sein.

Der Herbst 1989 und das Frühjahr 1990 machten Geschichte. Das, was viele nicht mehr geglaubt hatten, traf ein.
Die innerdeutsche Grenze fiel. Die Rufe der DDR Bürger im Herbst 1989 fanden ein Einsehen!
„ DIE MAUER MUSS WEG “

Auf der Hauptversammlung im Jahre 1990 nahm der Kreisbrandmeister Curt Hamer noch einmal eingehend Stellung zu den Plänen der Gemeinde, ggf. die Wehren zusammenzulegen. Die Kosten einer neuen Wache würden mindestens 4-5 Millionen DM betragen. Die geplanten Anbauten wären erheblich günstiger. Weiterhin hat sich die Ahrenloher zu 100 % gegen eine Zusammenlegung entschieden. Die Esinger Kameraden waren für bzw. gegen eine Zusammenlegung im Verhältnis 50 % zu 50 % .
Eine Freundschaft begann auf dem Rücken der Pferde. Der Vorsitzende des Reitverein Esingen und Feuerwehrmann in Ahrenlohe, Arnold Johannsen, hatte Kontakt zu einem Reitverein der ehemaligen DDR in Groß Stieten aufgenommen. Eine Feuerwehrabordnung aus Groß Stieten von 35 Personen besuchten, am 13. Mai 1990, den Reitverein Esingen und die Ahrenloher Wehr sowie die Gemeinde Tornesch. Schnell wurde ein Gegenbesuch für den 27. Mai abgesprochen.
Es wurde mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 16 und einem PKW erstmalig in die DDR gefahren. Am noch vorhandenen Grenzübergang wurde wir mit besten Wünschen weitergeleitet. Kurz hinter der jetzt offenen Grenze wurde eine Frühstückspause eingelegt. Wenige Minute nachdem wir angehalten haben, war ein Fahrzeug der Volkspolizei bei uns. Wir wurden herzlich begrüßt und man interessierte sich für die Ausrüstung an unserem Löschfahrzeug. In Groß Stieten angekommen, waren wir Gast bei einem großen Reiterfest. Wir zeigten unsere technische Ausrüstung und Löschmöglichkeiten bei einer gemeinsamen Übung mit der derzeitiger Werksfeuerwehr aus Groß Stieten.

Am 15. Juni 1990 wurden wir zu einem Feuer im Hotel OHA gerufen. Der Fernseh- und Vorratsraum wurden zum größten Teil vernichtet. Ein Hotelgast wurde leicht verletzt. Die Polizei ermittelte Brandstiftung als Brandursache.